JUNGE BLOGGER
Die Schülerzeitung des
Oskar Gründler Gymnasium Gebesee

Landestreffen Schule ohne Rassismus

6. Landestreffen von „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“

Am zweiten und dritten März 2020 fand in der Europäischen Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte Weimar das sechste Landestreffen von „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ statt. Frau Dr. Möhring als Referentin und ich als teilnehmender Schüler waren eingeladen. Am Abend des ersten Tages hielt Frau Dr. Möhring einen Vortrag mit dem Thema „Rechtsextreme Zeichen und Symbole“. Es stellte sich heraus, dass es sehr vielfältige Symbole und Zeichen gibt, die dem rechtsextremen Gedankengut zuzuordnen sind. Der zweite Tag begann im Reithaus mit einem Stück von Schauspielern, bei dem die Teilnehmer mit einbezogen wurden. Jeder sollte eine Karte ziehen. Die Karten hatten verschiedene Farben. Mit Dialogen, Zitaten, kleinen Filmen und dieser Zeit entsprechenden aggressiven Rhetorik wurden wir auf die Epoche des Nationalsozialismus eingestimmt. Ziemlich schnell haben sich alle sehr unwohl gefühlt. Plötzlich mussten alle Aufstehen und ihre Karten sichtbar vorzeigen. Danach wurden wir in Farbgruppen eingeteilt. Entsprechend der Farben der Karten wurden die Teilnehmer in Juden, Kommunisten, Christen, politische Gegner und andere unerwünschte Gruppen in der NS-Zeit in Lager eingeteilt und der damaligen Zeit entsprechend behandelt. 

Das war schon ein sehr grenzwertiges Schauspiel, aber wir hatten plötzlich alle eine Ahnung davon, wie sich Andersdenkende, Unangepasste in dieser schrecklichen Zeit fühlen mussten. Ausgrenzungen, Rassismus, Diskriminierung, Mobbing/Cybermobbing, Hetze … alles das gibt es heute noch auf der Welt und auch auf deutschen Schulhöfen. Wie fühlt man sich als Opfer oder Täter? All das haben wir in einem darauffolgenden Seminar zum Thema „Diskriminierung in Schule und Alltag“ bei Frau Dr. Möhring besprochen. Viele Teilnehmer haben auch sehr persönliche Geschichten erzählt. Alles das ist kein Spaß. Dass Opfer sich wehren, ist wichtig. Dazu brauchen sie Unterstützung in der Familie, bei Freunden und in der Schule. Deswegen müssen wir auch in unseren Reihen beobachten, ob jemand Unterstützung benötigt. So können auch wir an unserer Schule gegen Diskriminierung und Mobbing ankämpfen.

Max Hellmold

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